Manacor: Die Stadt der Perlen und Möbel

Manacor, im Osten der Baleareninsel Mallorca, ist die drittgrößte Gemeinde und gleichzeitig der landwirtschaftliche Mittelpunkt der Region Llevant. Der Name bedeutet auf Deutsch so viel wie Hand am Herz. Deshalb ist das Wappen der Stadt eine Hand, die ein Herz hält. Die Gemeinde hat eine Fläche von 260 km² und grenzt im Süden an die Gemeinde Felanitx. Die Küste im Osten hat eine Länge von 27 km.

Die Einwohnerzahl der Gemeinde Manacor liegt bei etwa 37.000. Nur rund 4 Prozent der Bevölkerung sind Deutsche, die sich hier niedergelassen haben. Der generelle Ausländeranteil beträgt etwa 15 Prozent. Zur Gemeinde Manacor zählt, neben 10 anderen Orten, als größte der Gemeinde die gleichnamige Stadt Manacor.

Hübsche Patrizierhäuser, Wachtürme und alte Windmühlenreste verraten viel über die Vergangenheit der Stadt. Im Verlauf von Jahrhunderten ist Manacor derart groß geworden, dass sie, nach Palma, zur meistbevölkerten Ortschaft auf Mallorca heranwuchs.

In Manacor leben 67 Prozent der Gemeindebevölkerung. Mehr als 20 Prozent der Fläche Manacors sind mit Wald bedeckt. Hauptsächlich handelt es sich hierbei um Pinienwälder.

Manacor hat einige Sehenswürdigkeiten zu bieten, die von Touristen immer wieder gerne bewundert werden. Zu ihnen zählt auch die vorgeschichtliche Siedlung Hospitalet Vell, welche an der Landstraße von Manacor nach Calles de Mallorca liegt. Es handelt sich bei dieser Siedlung um eine Talayotsiedlung. Zu den Besonderheiten dieser Siedlung gehört der Talayot, ein Turm mit quadratischem Grundriss, von dem neben der mittelländischen Säule auch die Bedachung aus großen Steinplatten und eine rechteckige Einfriedung erhalten geblieben sind.

Aber Manacor hat noch wesentlich mehr zu bieten. Eine weitere Sehenswürdigkeit ist die frühchristliche Kirche Son Pereto, die sich an der Landstraße von Palma nach Artà befindet. Son Pereto wurde Ende des 5. Jahrhunderts nach Christus gebaut. Ihre Bestandteile sind die Taufkriche mit zwei Taufbecken, und eine Kapelle.

Gerne besucht wird der Turm Torre dels Enagistes an der Landstraße von Manacor nach Cales de Mallorca. Im 14. Jahrhundert war der Torre dels Enagistes Schutzbau und Herrenhaus. Heute ist er der Sitz des Museums von Manacor, das eine Ausstellung über Archäologie und Völkerkunde in der Gemeinde Manacor beherbergt. Neben dem Grabmosaik der Baleria, kann man hier auch eines der Mosaiken der frühchristlichen Kirche Son Pereto, Miniaturmöbel, und Graffiti vom 15. bis 18 Jahrhundert bewundern.

Eine weitere bekannte Sehenswürdigkeit von Manacor ist das Kloster mit dem Kreuzgang Sant Vicenç Ferrer am Convent-Platz. Gegründet wurde das Kloster 1576 von einem Dominikanerorden. Die dazugehörige Kirche entstand zwischen dem Ende des 17. und Anfang des 18 Jahrhunderts. Sie weist die typischen Merkmale der barocken Klosterkirchen auf Mallorca auf. Eine weitere sehenswerte Kirche ist die Nostra Senyora dels Dolors, die am Platz Rector Rubi liegt. Nostra Senyora dels Dolors ist im neogotischen Historizismusstil gebaut.

Von Touristen wird die Windmühle Moli en Polit aus dem 19. Jahrhundert gerne besichtigt. Die Windmühle Moli en Poli liegt an der Straße en Modest Codina.

Die wohl bekannteste Sehenswürdigkeit von Manacor ist jedoch die Perlenfabrik Majorica. In dieser, weit über Mallorca hinaus bekannten Perlenfabrik, werden nach einem bestimmten Verfahren Kunstperlen gefertigt, die es in der Art ursprünglich ausschliesslich auf Mallorca gab. Eine weitere Fabrik, die diese Art von Perlen herstellt, hat ihren Sitz in Felanitx.

Perlenfabrik in Manacor

In der berühmten Tropfsteinhöhle Coves del Drac, die in Porto Cristo, nur unweit von Manacor, gelegen ist, befindet sich der Martalsee, einer der größten unterirdischen Seen der Welt. In der Coves del Drac werden täglich Konzerte mit klassischer Musik veranstaltet. Ein wahrer Genuss für Musikliebhaber.

Ein weiterer Anziehungspunkt für Mallorca-Touristen sind die Märkte von Manacor, auf denen es neben frischem Obst und Gemüse auch andere Dinge, die typisch für die Gegend sind, zu kaufen gibt. Dies ist zum einen der Obst- und Gemüsemarkt, der auf dem Plaça Constitució stattfindet, und täglich Vormittags geöffnet hat, und zum anderen der Wochenmarkt, der Montags vormittags auf der Plaça Ramon Llull stattfindet.

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